Der Bundesverband eMobilität (BEM), der deutsche Verband für Elektromobilität, hat offiziell Insolvenz angemeldet, wie vom Insolvenzgericht Berlin-Charlottenburg bestätigt wurde.

Die vor 16 Jahren gegründete Organisation vertritt etwa 450 Mitgliedsunternehmen, die gemeinsam über einen Umsatz von mehr als 100 Milliarden Euro und eine weltweite Belegschaft von rund einer Million Mitarbeitern verfügen.

Zu den Mitgliedern gehören namhafte Automobilhersteller wie Mitsubishi und Kia sowie zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen, die in den Bereichen Zulieferung, Ladeinfrastruktur und Beratungsdienste im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen tätig sind.

Die Ankündigung fällt zusammen mit den anhaltenden Schwierigkeiten, mit denen die Automobilbranche konfrontiert ist, insbesondere beim Übergang zur Elektrifizierung.

Ein vorläufiger Insolvenzverwalter, der Anwalt Joachim Vogt-Salus aus Berlin, wurde nach der Anmeldung ernannt, die von dem BEM selbst initiiert wurde.

Markus Emmert, Vorsitzender des BEM und Leiter seiner angeschlossenen Akademie, lehnte es ab, sich zur Situation zu äußern, als er von Presseanfragen angesprochen wurde.

Berichten zufolge brodeln interne Konflikte innerhalb des Verbands, insbesondere seit dem Rücktritt seines Gründungspräsidenten Kurt Sigl vor einem Jahr aufgrund strategischer Meinungsverschiedenheiten über die zukünftige Ausrichtung des BEM und seine internen Governance-Protokolle.

Der Verband verfügt auch über einen parlamentarischen Beirat, zu dem Politiker wie der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen Stefan Gelbhaar und Felix Schreiner, der neue parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, gehören.

Diese Insolvenz eines zentralen Vertretungsorgans im Bereich der Elektromobilität wirft Fragen zur Nachhaltigkeit der Branche im Zuge eines sich verändernden Marktes und regulatorischer Druckverhältnisse auf.